Der Einfluss der Sonnen-Allianz
Die von Indien angeführte Internationale Solar-Allianz spielt eine große Rolle bei der Förderung der Solarenergie. Der ehemalige indische Botschafter Anil Wadhwa analysiert den Einfluss der Gruppe
Der Klimawandel gilt als größte Herausforderung unserer Zeit. Während die Weltgemeinschaft auf der Suche nach Maßnahmen ist, um die nachweislich katastrophalen Folgen dringend rückgängig zu machen, hat Indien mit der Initiative der Internationalen Solarallianz (ISA) eine Führungsrolle übernommen. Diese zielte anfangs auf 122 Länder zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis ab, die aufgrund ihrer intensiven Sonneneinstrahlung ideal sind, um Solarenergie in großem Umfang zu erzeugen. Damit soll die schädliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gemindert und zum Erreichen des SDG7-Ziels beigetragen werden, was „Zugang zu bezahlbarer, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie für alle bis zum Jahr 2030 gewährleistet“.
Die Idee
Diese innovative Idee für die „Sonnenstaaten“ bzw. „Surya Putras“ (Söhne der Sonne) war auf der UN-Klimakonferenz in Paris im November 2015 als wichtige Initiative zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von dem indischen Premierminister Narendra Modi und dem damaligen französischen Präsidenten Francois Hollande gemeinsam vorgestellt worden. Seitdem hat sie sich zu einer vertragsbasierten regierungsübergreifenden Organisation mit Hauptsitz in Gurugram, Indien, weiterentwickelt, deren Rahmenvereinbarung von 87 Staaten unterzeichnet wurde und die über 67 Vertragsstaaten verfügt. Nach dem erfolgreichen Start und aufgrund der wachsenden globalen Attraktivität der ISA stellt sie sich nun universeller auf und hat sich für die Mitgliedschaft aller UN-Mitgliedsstaaten geöffnet.
Die Entwicklung
Die Entwicklung der ISA vom Konzept bis zum Start wurde in Rekordzeit absolviert, angetrieben durch den dringenden Handlungsbedarf. Die Rahmenvereinbarung, welche mit umfangreicher Teilnahme der interessierten Länder verhandelt worden war, stand im November 2016 in Marrakesch, Marokko, zur Unterschrift bereit. Das Gründungsgipfeltreffen der ISA, bei dem PM Modi zehn Aktionspunkte der ISA präsentierte, fand im März 2018 in Neu Delhi mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und 22 weiteren Staats- und Regierungschefs statt. Die erste Generalversammlung der ISA wurde von PM Modi und UN-Generalsekretär Antonio Guterres im Oktober 2018 in Neu Delhi eröffnet.

In seiner Ansprache vor der Versammlung lobte der UN-Generalsekretär die ISA-Initiative als „das Gebot der Stunde“ und beispielhaft für die Zukunft der globalen Energieversorgung. Er begrüßte die ehrgeizigen Ziele, bis 2030 eine Billion US-Dollar und den Einsatz von 1.000 GW Solarenergie zu mobilisieren. Die Rahmenvereinbarung der ISA ist bei den UN als internationaler Vertrag registriert, und die Organisation hat Erklärungen zur Zusammenarbeit mit diversen multilateralen Institutionen wie IRENA, Weltbank, ADB, UNEP und UNDP unterzeichnet.Die ISA aktiviert und beschleunigt wirksam die kollektive Reaktion auf den Einsatz von Solarenergie, die laut Schätzungen heutzutage mehr als 2,8 Prozent der weltweiten Energieversorgung ausmacht. Gemäß RK Singh, (unabhängiger) Staatsminister im Energieministerium, (unabhängiger) Staatsminister im Ministerium für neue und erneuerbare Energien und Staatsminister im staatlichen Ministerium für Kompetenzentwicklung und Unternehmen, wurde „eine robuste Pipeline von mehr als 5 Milliarden US-Dollar für Solarenergieanwendungen entwickelt, um den Bedarf an Beleuchtung, Bewässerung, Trinkwasser und produktiver Energie der IS-Mitgliedsländer zu erfüllen, die bis jetzt nicht über moderne Energiedienstleistungen verfügten“.
Einfluss
Die ISA arbeitet durch die Kooperation mit Regierungen und Organisationen bei wirksamen Projekten in aller Welt an der Umsetzung ihrer Ziele. Auf die COVID-19-Pandemie hat die ISA mit der Gründung von ISA CARES reagiert, einer Initiative, die sich für den Einsatz von Solarenergie im Gesundheitssektor einsetzt, indem in jedem Bezirk der jeweiligen Mitgliedsländer ein wichtiges Gesundheitszentrum mit Solarenergie betrieben werden soll.

Bei der dritten ISA-Generalversammlung, die am 14. Oktober 2020 virtuell stattfand und an der Minister aus 34 Mitgliedsstaaten teilnahmen, wurden Indien und Frankreich als Präsident bzw. Co-Präsident für eine weitere Laufzeit von zwei Jahren wiedergewählt. Indien verfolgt gemeinsam mit den anderen ISA-Mitgliedsstaaten das Ziel, PM Modis Vision umzusetzen, wie er sie in seiner Ansprache zum Unabhängigkeitstag im August 2020 bekräftigte: „Eine Sonne, eine Welt, ein Netz“, wobei ein transnationales Stromnetz Solarenergie in alle Welt verteilen soll.