Auf den Fußstapfen von Buddha
Vor kurzem eröffnete der Flughafen Kushinagar in Uttar Pradesh auch für Auslandsflüge, was die Einreise für Touristen und Pilger aus aller Welt erleichtert. Zu diesem Anlass besuchen wir einige der verehrten buddhistischen Stätten in dem Bundesstaat, die nun leichter zugänglich sind
Buddhisten haben sich in vielen Teilen der Welt auf die Feier des Bodhi-Tages (8. Dezember) vorbereitet – den Tag, an dem Siddharta Gautama unter dem Bodhi-Baum in Bodhgaya, Bihar, erleuchtet worden sein soll und dadurch zu Lord Buddha oder dem „Erleuchteten“ wurde. Zwar bleibt Bodhgaya eine wichtige Stätte im Zusammenhang mit Lord Buddha, jedoch befinden sich zwei der vier meistverehrten buddhistischen Stätten in Uttar Pradesh: Sarnath (wo Buddha seine erste Predigt nach seiner Erleuchtung hielt) und Kushinagar (wo er das Mahaparinirvana erreichte). Nachdem nun der Flughafen Kushinagar zum internationalen Drehkreuz erklärt wurde, werden die buddhistischen Stätten in Uttar Pradesh für Touristen leichter zugänglich. Wir folgen der Reise Buddhas quer durch den Bundesstaat, beginnend von den ersten Stätten bis zu seinem letzten Ruheort.
Sarnath
Nach seiner Erleuchtung reiste Lord Buddha nach Sarnath, 229 km von Kushinagar entfernt. Im Wildpark von Sarnath hielt er seine erste Predigt vor fünf Schülern, die er an der nahegelegenen Chaukhandi Stupa kennengelernt hatte. Bei seinen ersten Predigten sprach der Buddha über die Vier Noblen Wahrheiten und den achtfachen Pfad, der die Menschen vom Leid befreit. Lord Buddha legte den Grundstein seiner Sangha (Organisation der Schüler von Lord Buddha) in Sarnath. Die massive, 34 Meter hohe Dhamek Stupa ist eine wichtige buddhistische Attraktion hier, da sie den exakten Ort markiert, an dem Lord Buddha seine erste Predigt hielt.Ein weiterer Anziehungspunkt in Sarnath ist die legendäre Ashoka-Säule. Diese glitzernde Säule wurde irgendwann zwischen 272 und 232 v. Chr. von Kaiser Ashoka errichtet und soll für die Gründung der buddhistischen Sangha stehen. Die Säule war früher von dem Löwen-Kapitel gekrönt, das im Jahr 1950 zu Indiens Nationalwappen wurde. Heute ist der Löwenkopf im Museum von Sarnath zu besichtigen.

Kaushambi
Kaushambi, 378 km von Kushinagar entfernt und einstige Hauptstadt des Königreichs Vatsa, eines der 16 Mahajanapadas des alten Indiens, war Lord Buddhas nächster Stopp. Hier verbrachte er sein sechstes und neuntes Jahr (nach seiner Erleuchtung). Er hielt diverse Predigten in Kaushambi und gründete sein erstes Zentrum für das höhere buddhistische Studium. Ausgrabungen vor Ort haben Ruinen einer Ashoka-Säule sowie eine alte Festung und das Kloster Ghositaram zutage gefördert.
Sravasti
Sravasti liegt am Ufer des Flusses Rapti, 237 km von Kushinagar entfernt, und war die Hauptstadt des alten Kosala-Königreichs. Nach der Überlieferung ist Sravasti nach Sravast benannt, dem mythologischen König, der die Stadt gründete. In dieser Stadt voller alter Stupas, majestätischer Klöster und wunderschöner Tempel lebte Lord Buddha mehr als 20 Jahre. Sie war sein bevorzugter Aufenthaltsort während der Monsunzeit. Hier soll Lord Buddha einige seiner größten Wunder vollbracht haben. Laut der Legende traf Lord Buddha Angulimal (Angulimala) in Sravasti und wandelte ihn vom Straßenräuber zum Mönch. Die Angulimal-Höhle gehört zu den beliebtesten touristischen Zielen, ebenso wie der Anand-Bodhi-Baum in Sravasti.Ganz in der Nähe der Stadt befinden sich die Überreste der Nachbardörfer Saheth und Maheth. Die beiden wichtigsten Attraktionen in Mahet sind Pakki Kuti (dauerhafte Hütte) und Kacchi Kuti (temporäre Hütte). Eine weitere Attraktion in Sravasti ist die gigantische Weltfriedensglocke, die mit Hilfe der Japaner errichtet wurde. Weitere bemerkenswerte Stätten sind die Thai-srilankisch-burmesisch-chinesisch-koreanischen buddhistischen Tempel, der Shobhnath Tempel und Swarna Gandha Kuti.

Kushinagar
Kushinagar zählt zu den heiligsten buddhistischen Stätten. Hier ließ Lord Buddha seine körperliche Hülle zurück, um Mahaparinirvana zu erreichen. Der Mahaparinirvana Tempel, der 1876 ausgegraben wurde, zieht mit seiner 6,1 Meter langen liegenden Goldstatue des Lord Buddha alljährlich Tausende Gläubige, Pilger und Touristen an. Die monolithische Sandsteinskulptur zeigt Buddha, wie er auf seiner rechten Seite liegt und das Gesicht nach Westen wendet.Neben dem Tempel wurde bei den Ausgrabungen auch eine Stupa entdeckt und außerdem ein kupfernes Schiff mit antiken Brahmi-Inschriften, die besagen, dass die Überreste von Lord Buddha dort begraben liegen.Einen Steinwurf vom Tempel entfernt befindet sich der Mathakuar-Schrein, wo eine schwarze Steinstatue von Lord Buddha in Bhumi Sparsha Mudra (erdberührender Pose) entdeckt wurde. An diesem Ort soll Buddha seine letzte Rede gehalten haben. Die nahegelegene 15 Meter hohe Ramabhar-Stupa markiert den Ort, an dem Buddha eingeäschert wurde.